Peponi - Vom Miniknast ins Paradies

Am 18.Januar 2011 wurde eine Kleinanzeige online gesetzt. Eine Kleinanzeige, die uns wieder einmal deutlich den traurigen Kaninchenalltag in deutschen Haushalten und Hinterhöfen vor Augen führt. Die genannte Anzeige handelte von dem 1,5 jährigen Zuchtrammler Peponi (zu diesem Zeitpunkt war Peponi noch namenlos), einem stolzen deutschen Riesen Mix mit wunderschöner Fellzeichnung.
Sein ganzes Leben durfte Peponi in einer kleinen Bucht verbringen, in der er kaum Platz hatte sich auch nur zu drehen. Frisches Heu, Obst, Gemüse oder Fürsorge? Davon hatte er bisher noch nie etwas gehört. Die Anzeige hat uns dermaßen schockiert und entsetzt, dass uns sofort klar war, dass dringend etwas getan werden muss.
Hier war schnelles spontanes Handeln gefragt.

So konnte durch die unermüdliche und selbstlose Unterstützung einiger Tierschützer und Tierliebhaber Peponi in gemeinschaftlicher Arbeit am gestrigen Abend aus seinem schrecklichen Gefängnis befreit werden. Viel zu lange musste er dort verbringen.
Bei unserer Ankunft war schnell klar, dass die Reihenhausidylle vor Ort trügerisch ist und ein Tier in diesem Haushalt nur als ein Gegenstand ohne Gefühle und Bedürfnisse angesehen wird. Vor unserer Ankunft wurde Peponi ins Haus geholt und in einen Pappkarton ohne Löcher oder etwas Streu gesteckt. Wir durften uns weder die übrigen Kaninchen, noch die Buchten ansehen und wurden nach der Geldübergabe ziemlich rasant vor die Tür gesetzt. Scheinbar sollten wir die viel zu kleinen Käfige mit durchnässter dreckiger Streu und das Elend der Zuchttiere nicht sehen. „Er ist dieses Jahr 12 mal mehrfacher Vater geworden“ verkündete sein Besitzer stolz. Als wir zugaben, nicht weiter mit ihm züchten zu wollen sondern das Tier als Liebhabertier mit Artgenossen zu halten lachte Peponis ehemaliger Besitzer lauthals und meinte „Da müssen Sie aber aufpassen, er ist total hacke, er hätte unseren Hund fast umgebracht und ist total aggressiv und bösartig“ …, so viel dazu. Ich wollte einfach nur noch so schnell wie möglich mit dem großen da Weg.
Zuhause angekommen hockte sich Peponi völlig verstört in eine Ecke des Übergangskäfigs, er scheint bis jetzt weder viel Licht noch Kontakt zu Menschen oder ausreichend Nahrung gehabt zu haben. Kurze Zeit später war er bereits viel zutraulicher und beginnt jeden Tag ein wenig mehr aufzublühen.
Der Größe der Buchten zu Schulden hatte Peponi kaum ausgebildetes Muskelgewebe, er tat sich anfangs noch extrem schwer damit, kleine Hoppler zu machen. Immer wieder muss sich das Tier gewünscht haben, dass all seine Qualen doch ein Ende haben mögen und er endlich ins Kaninchenparadies käme. Und genau nach diesem Wunsch haben wir seinen Namen ausgewählt: Der Name Peponi kommt aus dem Afrikanischen und steht für Paradies.
Da wir uns darüber gewiss sind, dass dort noch weitere Tiere ein schreckliches Leben führen müssen, werden wir weiter gegen den Züchter vorgehen. Es ist einfach unverantwortlich wie manche Menschen mit Lebewesen umgehen.

 

Mittlerweile lebt Peponi mit seiner Lotte in großzügiger Außenhaltung und ist damit sichtlich glücklich.

Wir freuen uns sehr für unseren Großen, dass er es im schönen Bayern so gut getroffen hat und endlich geliebt wird.